Immer wenn ich den Geruch von Zigarren wahrnehme, katapultiert mich dieser Duft in meine Kindheit zurück. Mein geliebter Großvater, war Zigarrenraucher und wenn ich den Duft wahrnehmen laufe ich wieder an seiner starken Hand durch meine Heimatstadt oder ich sitze bei seinem Schneider auf einem Schemel und schau beim anmessen eines neuen Anzugs zu. Ein warmes Gefühl von Geborgenheit und Sicherheit überkommt mich dann.
Szenenwechsel. Ich bin vier Jahre alt und seit einigen Tagen im Krankenhaus. Auf dem Tisch vor mir steht ein Teller mit etwas Fleisch, Kartoffeln und Rote Beete. Ich hasse Rote Beete und kann den Geruch deutlich wahrnehmen. Die Krankenschwester versucht mich zum zwingen, die Rote Beete zu essen aber ich weigere mich standhaft. Schließlich sagt sie:" Wer die Rote Beet nicht isst, bekommt auch kein Eis zum Nachtisch. Ich schwanke aber mein Sturkopf gewinnt. Ich rühre die Rote Beete nicht an und werde ohne Eis in den Mittagsschlaf geschickt.
Meine Frau und meine Kinder lieben Rote Beete und immer wenn ich sie rieche, sitze ich wieder als kleiner Junge an dem Tisch und fühle all die widerstreitenden Gefühle wieder.
Ich glaube viele von uns haben solche olfaktorische Trigger, die schöne Erinnerungen aber auch Traumata aus den Tiefen unseres Gedächtnises wieder zum Leben erwecken.
Schon 1935 beschäftigte sich der Psychologe Donald Laird mit diesem Thema. Zuvor hatten Forscher wie Freud und Darwin den Geruchssinn des Menschen als unterentwickelt und als unbedeutsam beurteilt.
Inzwischen ist sich die Neurowissenschaft sicher, Gerüche sind ein Super-Trigger für unser Gedächtnis. Im positiven wie im negativen Sinne.
Professor Sandeep Robert Datta forscht heute an der Harvard Medical School zu dem Thema, was Gerüche beim Menschen auslösen können und wie dieses Wissen therapeutisch nutzbar gemacht werden kann. Lesen Sie hier den interessanten Artikel im Original:
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